AMSAT-DL-Filter für das 2m-Band, eingesetzt bei DB0VB

Aufzeichnungen von DK2NO bei der Überholung des Filters, sie werden laufend je nach Arbeitsfortschritt erweitert.

Es hatte sich über die Jahre verschlechtert, eine Überholung stand also an, nachdem schon vor 2-1/2 Jahren ein Koppelstempel defekt ging (Lötstelle mit  Zinnpest?)

Viele Schrauben halten das Filter zusammen Eine Runde sind 116 Schrauben, ohne die Kanten, Gott sei Dank, es gibt heute Akkuschrauber

Anschluß mit Schlitz, um das Koppel-C verstellen zu können... fast unmöglich...

Das Koppel-C von innen, es ist erst nach dem Entfernen von 116 Schrauben zu sehen

Was ist denn das da in der Ecke?

Überreste von Insekten... hatte das einen Einfluß?

Ein Blick über eine Filterhälfte

viele Löcher, nicht alle gleich, viele mit einem Grat vom Bohren, welcher die Auflagefläche bildet...

...das ist nicht optimal für die HF-Ströme und hat direkten Einfluss auf die Güte und Verluste der Filterkreise


blanke Kupferauflageflächen sehen anders aus, eventuell Lackreste?

da könnten noch Schutzlackreste auf der Kontaktfläche sein, zusätzlich zwei Eisenschrauben im HF-Raum, Wirbelstromverluste sind angesagt

überall Grate um die Löcher
es  ist Nacharbeiten angesagt, alle Flächen müssen vor dem erneuten Zusammenbau plan und blank sein
       
       

nicht alle Arbeitsschritte sind mit Bildern belegt, zusammenfassend hier die durchgeführten Arbeiten in Textform:

Die Lötstellen der Ein- und Auskoppelstempelglieder überholt, kalte Lötstellen hatten höhere Übergangswiderstände zur Folge, außerdem wurde die Länge der Stempel geringfügig vergrößert um dadurch eine bessere Anpassung erreicht. Die Übergangswiderstände an den kalten Enden der Resonatoren wurden durch verbesserte Verschraubungen verringert, was sich an der verminderten Durchgangsdämpfung bemerkbar machte. Die dadurch gesteigerte Güte der Resonatoren kommt natürlich auch der Selektion zugute. Der Versuch, die zentrische Lage der Abstimmelemente zu verbessern und dadurch ein besseres Abstimmverhalten und geringere mechanische Empfindlichkeit zu erreichen ist leider an zu großer Durchgangsdämpfung und verschlechterter Anpassung gescheitert. Die eigens durch Gerd gefertigten Abstands- und Führungsstücke hatten trotz ihrer geringen Kunststoffmasse starke negative Einflüsse auf die Güte der Filterelemente. Das Filter wurde dazu mehrmals beidseitig komplett geöffnet und wieder verschraubt. Mechanisches Nacharbeiten war auch an kalten und gerissenen Lötstellen der Führungsteile der Abstimmstempel notwendig, hierbei halfen Erfahrungen aus der Hobbywerkerei als Spengler und Installateur...


so sieht nach der Überholung die Senderseite aus

die gemessene Güte liegt wieder über 1000!

so sieht die Empfängerseite aus

und da dieses Filter im Shack keinen Platz hat wurde die Überholung in der Werkstatt im Keller durchgeführt.
       

Abschließend bin ich nach zwei Wochen Arbeit mit den nunmehr wieder erreichten Werten der Anpassung, Selektion und Sperrdämpfung zufrieden. Am Einsatzort wird alles noch einmal fein abgeglichen und dann beobachten wir das Ganze erst einmal in den nächsten Tagen in aller Ruhe. Ich hoffe dies Überholung hält noch einmal genau so lange wie das Filter bisher im Einsatz war.

Hier die Originalbeschreibung, eingescannt aus den etwas verblichenen Originalunterlagen, !!!Achtung sehr groß, über 50MByte!!