letzte Aktualisierung: 21.03.2011
Kurzbeschreibung der
neuen 2m-Relaisfunkstelle DB0VB.
Sendefrequenz 145,775 MHz, Ablage -0,6
MHz, CTCSS 88,5 Hz
Es handelt sich für Sender und Empfänger um zwei gleiche, kommerzielle Funkgeräte vom Typ YAESU FT2800M. Diese Geräte haben einen zusätzlichen Ausgang nach dem Demodulator sowie einen zusätzlichen Modulationseingang erhalten. Die Geräte sind von Werk aus sehr robust und für lüfterlosen Betrieb im mobilen Einsatz konzipiert. Trotzdem wurde eine Zusatzlüftung im 19"-Einschub realisiert.
Die Steuerung ist eine kommerzielle Baugruppe von US-Amateuren, welche sich auf
die Entwicklung und den Bau von Relaissteuerungen spezialisiert haben. (NHRC New
Hamshire Repeater Controllers
WWW.NHRC.NET ).
Die verwendete Baugruppe NHRC-7 ist in der Lage, zwei Funkgerätesätze
und einen separaten Kontrollempfänger zu verwalten.
Von dieser
Gruppe wurde eine Squelchsteuerung entwickelt, die eine gewisse Eigenintelligenz hat und eine von Signal-Rauschabstand abhängige variable
Hysterese aufweist. Dies ermöglicht eine sicheres Schalten der Rauschsperre auch bei
unterschiedlichsten Signalstärken.
Eine weitere Besonderheit, die zum Einsatz gekommen ist, ist eine
digitale Verzögerungsbaugruppe, (DAD Digital Audio Delay) welche in der
Steuerung im
NF-Pfad eingefügt worden ist. Mit ihr wird das Squelch-Aufrauschen im NF-Pfad
beim Trägerabfall weitgehend unterdrückt.
Das Relais ist im derzeitigen Zustand trägergesteuert. Um eine weitere zusätzliche Empfangsssicherheit zu erzielen,
ist eine CTCSS-Auswertung im Empfänger geplant . Geräte ohne CTCSS-Ton werden jedoch nicht
unterdrückt, es wird nur etwas mehr Signal am Empfängereingang notwendig
sein. Man kann auch sagen mit CTCSS wird die Trägerauswertung am Relais empfindlicher.
Auf
dem Sendesignal ist ein CTCSS-Ton mit 88,5 Hz aufmoduliert. Dies ermöglicht
es stdby zu bleiben, auch wenn die Frequenz durch andere Signale, welche den
normalen, trägergesteuerten Squelch öffnen können, belegt ist (z.B. bei Überschlägen aus dem Kabelnetz vom
Tonkanal des S6). Normale Squelchauswertung ist natürlich nach wie vor möglich,
da der Subton von 88,5 Hz die normale trägergesteuerte Squelchauswertung im eigenen Funkgerät des
Benutzers nicht beeinflusst.
Es kann sein, dass Empfänger/Funkgeräte mit „HIFI-Lautsprechern“ diesen Ton
als leichten Brummton wiedergeben, durch den geringen Hub ist dies jedoch normalerweise nicht störend.
Ein Hochpass von ca. 300 Hz, wie es üblicherweise heute in den Funkgeräten im NF-Zweig
vorhanden ist, unterdrück diesen Ton sicher.
Die Geräte des Relais sind zur Zeit in einem 19-Zoll-Gehäuse mit 3HE untergebracht, im endgültigen Zustand sollen alle Gerätschaften in Böllstein in einem einzigen 19-Zoll-Schrank untergebracht werden. Die AMSAT-Filterweiche für das 2-m-Relais passt da räumlich natürlich nicht hinein!
Die Stromversorgung erfolgt derzeit aus einem Schaltnetzteil, das sowohl das 2m- und 23cm-Relais DB0VB versorgt. Mit der geplanten Zusammenlegung aller technischen Einrichtungen am Standort Böllstein in einen gemeinsamen 19-Zoll-Schrank werden dann alle Geräte an die schon für den Digipeater DB0BOS vorhandene gepufferte Batteriestromversorgung angeschlossen.
Hier noch einige Bilder aus der Phase der Implementierung und vom derzeitigen Aufbau am Standort.
Das erste Bild zeigt die Phase der Integration der Schnittstellen in die neuen Funkgeräte und die Programmierung der Steuerung. So "aufgeräumt" ist mein Stationstisch normalerweise nicht, hi!
Das zweite Bild zeigt den fertig eingebauten Gerätesatz im 19"-Gehäuse. Der auf dem Gehäuse liegende 3dB-Koppler ist nur zum Testbetrieb verwendet worden und im Normalbetrieb mit der Duplexweiche nicht notwendig.
Die nächsten drei Bilder zeigen die derzeitige Anordnung der
Geräte von DB0VB am Standort Böllstein.
In Hintergrund ist die 2m-Filterweiche zu sehen, sie ist waagrecht angeordnet worden, dadurch stehen bzw. hängen die Frequenzbestimmenden Elemente und sind nicht solchen mechanischen Spannungen ausgesetzt wie in der bisherigen Montagelage (90 Grad gedreht, Filter steht Aufrecht). Rechts ist die bisherige 2m-Relaisstelle zu sehen. In der Mitte stehen auf einem Leergehäuse die Relaisstellen für 23cm (oben) und 2m (unten).
In Januar und Februar 2007 wurde im Relaishaus auf- und umgeräumt, so dass auch die Technik für das 23cm- und das 2m-Relais DB0VB in den bereitstehenden 19-Zoll-Schrank eingebaut werden konnte. Langsam nimmt der Neuaufbau somit ansprechende Formen an.
Auf der Rückseite ist die erste Stufe der
Niederspannungsverteilung zu sehen. Die Verbraucher sind gruppenweise über
mehrere Sicherungsautomaten getrennt abgesichert, Die hochstromführenden
Verbindungen sind nicht mit Büschelsteckern, sondern mit Gabelschuhen
angeschlossen.
Der Kühlkörper darunter gehört zu einer Dummy, die am zweiten Port eines
Zirkulators hinter den 2m-Sender angeschaltet ist.
Dieser Zirkulator zwischen Senderausgang und Filterweicheneingang verhindert,
dass die Endstufe bei Auftreten eines Fehlers fehlabgeschlossen betrieben wird.
Aufgrund von Beobachtungen in der bisherigen Betriebszeit des Relais mit Trägersteuerung haben wir von der anfangs geplanten "dualen Möglichkeit", d.h. wahlweißer Betrieb mit CTCSS oder herkömmlich mit 1750Hz Tonruföffnung Abstand genommen (Beschreibung siehe am Anfang dieses Artikels).
Seit dem 26.12.2009 ist nur noch CTCSS-Steuerung mit Subtone 88,5Hz möglich. Benutzer älterer Funkgeräte ohne CTCSS werden auf die Möglichkeit hingewiesen, dass dies mit einer Nachrüstung wie z.B. im Funkamateur 2/2009 beschrieben, möglich ist. Weitere Informationen zu CTCSS auch auf dieser Seite unter Technik-Info und Links. Es wird hier nochmals darauf hingewiesen, dass der Hub der Aussendung von DB0VB an das 12,5kHz-Raster angepasst ist. Hier ist die Einstellung FM-N am eigenen Funkgerät angezeigt. Wird auf der Ansprechfrequenz ein größerer Hub benutzt, so kann dies zu Verzerrungen in der eigenen Aussendung über das Relais DB0VB führen. Eine Störung von anderen Relais, welche auf benachbarten Frequenzen im 12,5kHz-Raster betrieben werden ist bei einer zu breiten Modulation der eigenen Station ebenfalls möglich, hier ist weniger ebenfalls mehr!
Dieter, DK2NO, Sysop DB0VB
letzte Aktualisierung: 21.03.2011